Netzentgelte für die Netznutzung.
Ihr Beitrag für eine sichere Energiezukunft.
Die Netzentgelte sind ein zentraler und integrierter Bestandteil Ihres Strompreises und notwendig für den Betrieb, die Modernisierung und den Ausbau unserer Stromnetze. Sie ermöglichen einen zuverlässigen Transport von elektrischer Energie und sind damit unverzichtbare Grundlage für die Energiewende. Der Anteil des Netzentgelts am Strompreis variiert von Jahr zu Jahr und wird in der absoluten Höhe durch die Stromnetzentgeltverordnung sowie die Anreizregulierungsverordnung geregelt, deren Umsetzung von der Bundesnetzagentur überprüft wird. Die Netzentgelte basieren auf der sogenannten Erlösobergrenze, die die effizienten Gesamtkosten des Netzbetriebs für Netz- und Übertragungsnetzbetreiber abbildet. Diese Obergrenze wird von der Bundesnetzagentur für jede Regulierungsperiode in ihren wesentlichen Grundzügen festgelegt. Der Netzbetreiber hat dabei Effizienzvorgaben aus der Anreizregulierung einzuhalten.
Die Netzentgelte müssen nicht nur die laufenden Betriebskosten abdecken, sondern auch Investitionen in Übertragungs- und Verteilnetze ermöglichen. Alle Netz- und Umspannebenen müssen zudem auf die steigende Stromnachfrage, insbesondere im Kontext der Sektorenkopplung, sowie auf die stark wachsende Anzahl dezentraler Einspeisungen vorbereitet sein.
Die aus der Erlösobergrenze berechneten Netzentgelte decken eine Vielzahl von Nutzungsszenarien für unterschiedliche Kundengruppen ab und sind deshalb nicht immer leicht zu verstehen. Daher bieten wir Ihnen in unserem Preisblatt und unseren FAQ ausführliche Antworten auf Fragen wie: Wie beeinflussen die Netzentgelte Ihren Strompreis? Wie können Sie die Höhe Ihrer Netzentgelte nachvollziehen?
Übrigens: Weitere Hintergründe zum Netzausbau und was wir dafür tun, finden Sie auch auf unserer Website unter: Energiewende
FAQ zu den Netzentgelten.
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu den Netzentgelten haben wir für Sie hier zusammengestellt:
Was sind Netzentgelte und wofür werden sie verwendet?
Netzentgelte sind ein Strompreisbestandteil, den jeder Kunde für die Nutzung der Stromnetze zahlt. Sie finanzieren den Betrieb, die Wartung und den Ausbau der Netzinfrastruktur und stellen sicher, dass der Strom zuverlässig vom Erzeuger zum Verbraucher transportiert werden kann. Dabei enthalten die gezahlten Netzentgelte auch die Kosten für die Nutzung der vorgelagerten Netze bis einschließlich der Höchstspannungs-Übertragungsnetze.
Warum müssen alle Stromkunden Netzentgelte zahlen?
Die Stromnetze stehen allen Nutzern zur Verfügung. Netzentgelte sind notwendig, um die Betriebskosten zu decken und den Netzausbau zu finanzieren, damit das Netz stabil bleibt und zukünftige Anforderungen erfüllt werden können. Reine Netzeinspeiser, wie z. B. ein Windpark, zahlen aktuell jedoch keine Netzentgelte für die Einspeisung.
Wie hoch ist der Anteil der Netzentgelte am Strompreis?
Netzentgelte machen bei einem durchschnittlichen Haushalt etwa 25 % des Strompreises aus, das entspricht 7 bis 11 Cent pro Kilowattstunde.
Warum sind Netzentgelte für die Energiewende wichtig?
Netzentgelte ermöglichen den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze. Dies ist notwendig, um Strom aus erneuerbaren Energien effizient ins Netz einzuspeisen, Speicher zu integrieren und den steigenden Strombedarf durch Elektroautos und Wärmepumpen zu decken.
Wer legt die Netzentgelte fest und wie werden diese berechnet?
Die Bundesnetzagentur und die Landesregulierungsbehörden legen die Erlösobergrenze als Ausgangsgröße für die Ermittlung der Netzentgelte fest. Die Höhe der Netzentgelte wird auf Basis der effizienten Kosten für den Betrieb, die Wartung und den Ausbau der Netze berechnet. Diese Kosten werden von der Bundesnetzagentur überprüft, reguliert und genehmigt, um Transparenz und Effizienz sicherzustellen. Die Bundesnetzagentur und die Landesregulierungsbehörden überprüfen zudem regelmäßig die Kosten und sorgen dafür, dass die Entgelte nach den gesetzlichen Vorgaben berechnet werden.
Welche Rolle spielt die Bundesnetzagentur bei der Regulierung der Netzentgelte?
Die Bundesnetzagentur überprüft die Berechnungen der Netzentgelte der Netzbetreiber, setzt die Erlösobergrenze fest und stellt sicher, dass Transparenz, Effizienz und eine Gleichbehandlung aller Stromkunden im Auge behalten werden.
Warum gibt es regionale Unterschiede bei den Netzentgelten?
Die Kosten für Bau, Instandhaltung und Betrieb der Netze sind regional unterschiedlich. Faktoren wie die Anzahl der angeschlossenen Erzeuger und Verbraucher, die Bodenbeschaffenheit und die Dichte der Infrastruktur beeinflussen die Kosten. In ländlichen Regionen mit weniger Verbrauchern, vielen dezentralen Erzeugungsanlagen und höheren Anschlusskosten sind die Netzentgelte daher oft höher. In Ballungsräumen hingegen können die Kosten besser auf viele Nutzer verteilt werden. Auch ist in städtischen Gebieten die Anzahl der dezentralen Erzeugungsanlagen vergleichsweise sehr gering und damit kein Kostentreiber. Diese regionalen Unterschiede durch die Integration erneuerbarer Energien werden in Teilen seit 2025 durch einen bundesweiten Umlagebetrag ausgeglichen.
Warum steigen die Netzentgelte?
Der steigende Bedarf an Strom, insbesondere durch die Sektorenkopplung, und die verstärkte Integration erneuerbarer Energien erfordern Investitionen in den Netzausbau. Zudem erhöhen neue Technologien wie Elektroautos, Wärmepumpen und Batteriespeicher die Belastung des Stromnetzes. Gleichzeitig sinkt vereinzelt der Bedarf der benötigten Strommenge, zum Beispiel durch den Eigenverbrauch von PV-Anlagen mit Speichern. Allerdings bleiben die Spitzenlasten gleich oder steigen sogar, insbesondere bei geringer Sonneneinstrahlung. Dadurch müssen die Netzbetriebskosten auf kleinere Strommengen umgelegt werden, was die Netzentgelte steigen lässt. In Zukunft könnte dieser Effekt durch eine zunehmende Elektrifizierung im Mobilitäts- und Wärmesektor teilweise jedoch auch abgefedert werden.
Gibt es Maßnahmen, um die Kosten für Verbraucher zu begrenzen?
Die Netzbetreiber setzen auf Effizienzmaßnahmen, wie die Digitalisierung und Automatisierung der Stromnetze. Die Bundesnetzagentur sorgt zudem dafür, dass keine unnötigen Kosten an die Verbraucher weitergegeben werden. Ob künftig weitere politische Maßnahmen - ähnlich der Strompreisbremse - eingeführt werden, bleibt abzuwarten.
Warum zahlen Haushalte mehr Netzentgelte als Industriekunden?
Industriekunden sind oft direkt mit eigenen Transformatorenstationen an höhere Netzebenen angeschlossen und verursachen dadurch geringere Kosten pro Kilowattstunde. Im Weiteren haben Industriekunden oft eine deutlich längere Benutzungsdauer – also das Verhältnis der höchsten Leistung zur entnommenen Arbeit. Ein Haushalt kommt beispielsweise oft nur auf ca. 200 bis 500 Stunden Benutzungsdauer pro Jahr wohingegen ein Industriebetrieb ca. 2.500 bis 4.000 Stunden pro Jahr erreichen kann. Zudem besteht für Industrieunternehmen die Möglichkeit, unter gewissen Voraussetzungen individuelle Netzentgelte bei der Bundesnetzagentur zu beantragen.
Wie hängen Netzentgelte mit dem Ausbau erneuerbarer Energien zusammen?
Erneuerbare Energien erfordern oft neue oder zusätzliche Leitungen sowie Transformatoren bis hin zu Verstärkungen bis in das Übertragungsnetz. Da für die Einspeisung in das Netz derzeit keine Entgelte anfallen, müssen die durch den Netzausbau so verursachten höheren Kosten dafür von den Strombezugskunden über die Netzentgelte finanziert werden.
Wie kann ich meine Netzentgelte nachvollziehen?
Die Netzentgelte sind transparent auf Ihrer Stromrechnung aufgeführt. Zusätzlich können Sie die genauen Kosten bei Ihrem regionalen Netzbetreiber einsehen. Insofern die ovag Netz GmbH Ihr Netzbetreiber ist, können Sie die Kosten in unserem Preisblatt nachvollziehen. Dieses finden Sie unter: Preise & Entgelte der Netznutzung
Kann ich durch Energiesparen die Netzentgelte reduzieren?
Individuell ja, da weniger verbrauchter Strom auch niedrigere Netzentgelte bedeutet. Allerdings hat der individuelle Verbrauch kaum Einfluss auf die Gesamtkostenstruktur der Netzentgelte.
Welche Auswirkungen hat die Elektromobilität auf die Netzentgelte?
Die wachsende Stromnachfrage durch Elektrofahrzeuge erhöht die Auslastung der Stromnetze und macht Investitionen in den Netzausbau sowie in die Digitalisierung notwendig und hat damit tendenziell eine erhöhende Auswirkung auf die Netzentgelte. Langfristig könnte eine stärkere und gleichmäßigere Auslastung der Netze durch die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen die Kosten jedoch relativieren und die Netzentgelte stabilisieren oder sogar senken.
Wie trägt die Digitalisierung zur Senkung von Netzentgelten bei?
Digitale Technologien wie Smart Grids ermöglichen eine effizientere Netzsteuerung, reduzieren Engpässe und senken langfristig die Betriebskosten. Ziel der Anwendung ist im Idealfall die Vermeidung eines gegebenenfalls kostenintensiveren Netzausbaus, führt aber dennoch zu deutlichen Kostensteigerungen für die Digitalisierung des Stromnetzes.
Wie werden sich die Netzentgelte in Zukunft entwickeln?
Die Netzentgelte werden tendenziell steigen, da der Strombedarf wächst und die Anforderungen an die Netze zunehmen. Effizienzmaßnahmen und Digitalisierung können den Kostensteigerungen entgegenwirken.
Wie unterstützt der Netzausbau die Klimaneutralität Deutschlands?
Der Netzausbau ermöglicht die Integration erneuerbarer Energien, den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und die Elektrifizierung von Verkehr und Wärme – wichtige Schritte zur Klimaneutralität.