Sie möchten sich über unsere aktuellen Baustellen oder geplante Modernisierungen informieren? Auf dieser Website finden Sie einen umfassenden Überblick, wie wir als Ihr Netzbetreiber die Versorgungssicherheit in der Region gewährleisten und zugleich mit unseren Investitionen einen Beitrag zum Naturschutz und zum Gelingen der Energiewende leisten.
In diesem und im nächsten Jahr erhält Hungen ein neues Umspannwerk, da das jetzige in die Jahre gekommen ist und verbunden mit der technischen Lebensdauer von rund 40 Jahren teilweise keine Ersatzteile mehr erhältlich sind. Das bestehende Gebäude wird abgerissen und durch ein neues Schalthaus ersetzt. Im darauffolgenden zweiten Bauabschnitt wird die vorhandene 110-kV Freiluftanlage technisch modernisiert. Während der gesamten Arbeiten bleibt das Umspannwerk in Betrieb und sichert weiterhin die Stromversorgung.
An der Planung und Umsetzung ist fast die gesamte ovag Netz GmbH sowie weitere externe Firmen beteiligt, die es zu koordinieren gilt. Bereits die Planungen bargen manche Herausforderung: etwa die Tragfähigkeit der Brücke, über die man zum Umspannwerk gelangt, oder ein spezielles Versickerungssystem für Regenwasser, da es keinen Kanal gibt.
Die Realisierung des Bauprojekts soll bis Ende 2022 zusammen mit der neuen Erdverkabelung der Stromleitung zwischen Hungen und Lich abgeschlossen sein.
Langfristig den steigenden Strombedarf in Lich und Umgebung decken, die Versorgungssicherheit auf Jahrzehnte gewährleisten und zugleich etwas Gutes für den Naturschutz tun: Das sind die Ziele der neuen Stromleitung, deren Planungen nun bereits seit einiger Zeit laufen. Vorgesehen sind zwei 20 kV-Erdkabel, die parallel zwischen dem neuen Umspannwerk Hungen und der Schwerpunktstation in Lich verlegt werden. Dabei dient das erste Kabel als „Sicherungsleitung“ für das Zweite und deckt bei einem möglichen Stromausfall den sogenannten „n-1-Fall“ ab. Auf diese Art kann in Zukunft auch zusätzlich mehr Strom transportiert werden, wenn der Bedarf in Lich steigt, etwa wegen Zuzug oder Ansiedlung von Gewerbe.
Ein weiterer großer Pluspunkt für die Umwelt und besonders für die einheimische Artenvielfalt ist die unterirdische Verlegung der neuen Stromtrasse. Denn eine Leitung, die unter der Erde liegt, wird weder vom Blitz getroffen, noch fliegen Vögel hinein. Der Naturschutz bestimmt auch das Timing des Bauprojekts. Mit Rücksicht auf die Brutzeiten der Vögel können die Bauarbeiten nur zwischen Oktober und März stattfinden. Dieses enge Zeitfenster gilt es zu nutzen, da sich sonst das gesamte Bauvorhaben im schlimmsten Fall um ein ganzes Jahr verzögern könnte.
Der Naturschutz vor Ort ist bei einem Bauprojekt dieser Größe nicht die einzige Herausforderung. Die Planer mussten auch einen Weg zwischen behördlichen Auflagen und baulicher Umsetzung finden. Außerdem müssen viele Details mit weiteren Beteiligten abgestimmt werden – u.a. mit anderen Versorgern, um zu gewährleisten, dass die neuen Erdkabel nicht zu nah an anderen Wasser- und Gasrohren liegen. Um mögliche Synergieeffekte zu nutzen, wurden auch andere Abteilungen der ovag Netz GmbH frühzeitig mit in die Planungen einbezogen. Insbesondere mit den Kollegen des Netzbezirks, der Stationsplanung und von der Übertragungstechnik wurde geprüft, ob es bei den anstehenden Erdarbeiten sinnvoll sein könnte, noch weitere Leitungen unterirdisch zu verlegen.
Bis März 2022 ist die Verlegung der Erdkabel geplant. Danach folgen bis Jahresende die „Nacharbeiten“, also die Anschlüsse ans Umspannwerk und an die Schwerpunktstation in Lich, die parallel gebaut wird.
Einen weiteren wichtigen Mosaikstein fügen derzeit die Avacon Netz GmbH und die ovag Netz GmbH der Energiewende hinzu: Beide Unternehmen erneuern und erweitern das 110/20 kv-Umspannwerk in Alsfeld. Die Avacon Netz GmbH wird dabei als Dienstleister für die ovag Netz die Bauaktivitäten für die Modernisierung steuern. Mit einem Investitionsaufwand von 4,1 Millionen Euro werden die beiden Eigentürmer Avacon Netz GmbH und ovag Netz GmbH das gemeinsame Umspannwerk Alsfeld für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte fit machen.
Die Erneuerung ist notwendig, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, denn durch die Zunahme von erneuerbaren Energien wird mehr Strom ins Netz eingespeist. Somit dient das Bauprojekt einer weiteren Erhöhung der Versorgungssicherheit in unserer Region, was sowohl uns als Verteilnetzbetreiber als auch der Avacon am Herzen liegt. Um ein optimales Ergebnis für die Verbraucher zu erzielen, arbeiten die Avacon und die ovag Netz GmbH bei diesem Projekt Hand in Hand zusammen, allein schon, weil dies technisch unumgänglich ist.
Ein wichtiger Punkt des Plans: Aus zwei mach drei. Das heißt: Die beiden vorhandenen Transformatoren werden durch einen weiteren ihrer Art ergänzt. Dieser Transformator fängt nicht nur die wachsende Stromeinspeisung ab, sondern steht bei einem Stromausfall auch als zusätzliche Kapazität bereit, um die benötigte Energie „umzuleiten“.
Eine Besonderheit dieses Bauprojekts: Das Umspannwerk Alsfeld wurde bisher mit einer Doppelstichverbindung über das 110 kV-Netz der Avacon versorgt. Durch den Umbau wird das Umspannwerk zukünftig über eine Ringverbindung angeschlossen sein. Das erhöht die Versorgungssicherheit im Fehlerfall erheblich.
Bereits im vergangenen Jahr wurde im Rahmen der Arbeiten das Technikgebäude am Umspannwerk in Alsfeld erneuert. Neben den Transformatoren sind weitere, wichtige Eckpfeiler des Bauplans: - die dazu gehörigen 110 kV-Leitungsfelder mit jeweils einer Sammelschiene - der Anschluss der Transformatoren an das Avacon-Netz - der Anschluss der Freileitungen - der Neubau der Sekundärtechnik. Die Sekundärtechnik ist zum Beispiel für die Übertragung von Informationen an die ovag-Netzleitstelle in Friedberg und die Avacon-Netzleitstelle in Salzgitter verantwortlich ist. Von diesen beiden Standorten steuern die ovag Netz und Avacon die Stromversorgung in ihrem jeweiligen Netzgebiet.
Am Ende der Arbeiten werden auf dem über viertausend Quadratmeter großen Gelände immerhin 52 Tonnen Stahl verbaut worden sein. Der Abschluss der Arbeiten wird für den Sommer 2022 anvisiert.