Ohne Strom geht heute nicht mehr viel, Versorgungssicherheit ist deshalb ein besonders hohes Gut. Das gilt selbstverständlich an allen Tagen im Jahr, rund um die Uhr. Um Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten, sind die Mitarbeiter der ovag Netz GmbH deshalb immer im Einsatz. An Feiertagen sowie außerhalb der Kernarbeitszeiten sorgen die Bereitschaftsdienste dafür, dass niemand lange im Dunkeln sitzen muss. So auch an Weihnachten, Silvester und Neujahr.
„Unsere Ausfallzeiten sind grundsätzlich sehr gering und darauf sind wir zurecht stolz“, sagt Thomas Seipp, Abteilungsleiter Bau und Betrieb bei der ovag Netz GmbH. An den Weihnachtsfeiertagen sowie in der Zeit „zwischen den Jahren“ seien die Kolleginnen und Kollegen der ovag Netz GmbH auch 2023 wieder im Einsatz gewesen. „Insgesamt war es eher ruhig, durch das Sturmtief Zoltan kam es aber in unseren drei Netzgebieten zu einigen Einsätzen. Dank der guten Organisation und des schnellen Eingreifens unserer Bereitschaftsdienste sowie auch der eingesetzten externen Dienstleister ist es uns gelungen, dass die Kundinnen und Kunden in den meisten Fällen gar nichts mitbekommen haben“, sagt Seipp.
Das Versorgungsgebiet der ovag Netz GmbH ist in drei Netzbezirke gegliedert: Alsfeld, Friedberg und Nidda. „Durch den Sturm hatten wir in den Tagen vor Weihnachten mehrere Einsätze“, berichtet Markus Ullersberger, Netzbezirksleiter Friedberg. Am späten Abend des 21. Dezember sei beispielsweise ein Baum in eine Mittelspannungsfreileitung bei Rendel gestürzt. „Die Leitung konnte dank unseres schnellen Eingreifens bald wieder freigeschaltet werden, der defekte Mast wurde sofort ersetzt.“ Der Sturm sorgte zudem dafür, dass der Mast einer 20kV-Leitung bei Ossenheim schiefgedrückt und bei Bingenheim eine Freileitung aus ihrer Halterung gerissen wurde. Die Masthalterung musste unter erschwerten Bedingungen, weil das Gelände dort sumpfig ist, mit Unimog und Steigleitern ausgetauscht werden. Zwischen den Jahren gab es zudem einen ungewöhnlichen Einsatz zu bewältigen: „Wir mussten eine Trafo-Station in Ostheim auf Brandschäden begutachten, da ein Anwohner heiße Asche in eine nahestehende Mülltonne gefüllt und diese Feuer gefangen hatte.“ An der Station sei es jedoch zu keinem Schaden gekommen.
Auch im Netzbezirk Nidda wurde durch den Sturm an Heiligabend bei Hirzenhain eine Mittelspannungsfreileitung beschädigt. „Auch hier war ein umgestürzter Baum verantwortlich“, sagt Netzbezirksleiter Christian Wenzel. Im Netzbezirk Nidda seien es mehr Einsätze in dieser Zeit als in den vergangenen Jahren gewesen. „Es gehört dazu, dass man in diesem Beruf Bereitschaftsdienst hat und dann auch mal an Heiligabend raus muss. Der Festtagsbraten wird dann leider kalt, aber dafür tragen wir dazu bei, dass andere diese Tage ohne Einschränkungen genießen können. Das macht einen definitiv auch stolz.“ Außerdem, ergänzt Ullersberger, sei die Arbeit der Netzmonteure abwechslungsreich und spannend, die Einsätze seien oft interessant und fordernd, „das entschädigt auch für gewisse Dinge“, findet er.
In Büdingen und Bindsachsen musste der Bereitschaftsdienst an Heiligabend aufgrund defekter Hausanschlussmuffen die provisorische Versorgung von Kunden sicherstellen, die sonst an den Feiertagen buchstäblich im Dunkeln gesessen hätten. Auch im Netzbezirk Alsfeld sorgte das Orkantief für einen Einsatz: Der Sturm hatte bei Schwalmtal-Rainrod den Holzmast einer Niederspannungsleitung schief gedrückt, den man wieder aufstellen musste. Bei Grünberg gab es in den frühen Morgenstunden des 30. Dezember einen Erdschluss in einer 20kV-Leitung, die behoben wurde.
„Das klingt auf den ersten Blick nach viel. Das relativiert sich aber, wenn man das gesamte Netz mit über 3.000 Kilometern Mittelspannungsleitungen, 7.000 Kilometern Niederspannungsleitungen, rund 3.400 Trafostationen und 143.000 Netzanschlüssen betrachtet“, sagt Thomas Seipp. Ganz wichtig sei neben der guten Vorbereitung, dass bei Störungen Hand in Hand gearbeitet werde. „Gerade in den ‚Randstunden‘ kurz vor Feierabend werden da auch mal Überstunden eingelegt, weil die Kolleginnen und Kollegen einfach ein gewisses Pflichtgefühl mitbringen. Auch die Zusammenarbeit mit unseren externen Dienstleistern, die ja ebenfalls zu ungewöhnlichen Zeiten ausrücken müssen, ist wichtig und funktioniert sehr gut. Das macht dann am Ende den Unterschied.“