„In Krisen Köpfe kennen“.
Die ovag Netz GmbH und der Wetteraukreis arbeiten Stromausfall vom Ostersonntag gemeinsam konstruktiv auf.
Ostersonntag . Um 10:57 Uhr kommt es zu einem Stromausfall, der Teile der Umspannwerke Friedberg, Fauerbach, Wöllstadt, Lißberg, Altenstadt und Wölfersheim betrifft. In vielen Orten zwischen Bad Nauheim und Karben fragen sich die betroffenen Stromkunden, was die Ursache ist und wie lange der Stromausfall wohl dauert. In vielen Fällen sind auch die Telefonleitungen tot. Bald ist klar: Schuld war ein Ausfall im vorgelagerten Übertragungsnetz der Avacon, welches die Umspannwerke der OVAG versorgt. Störche hatten beim Nestbau so viele Zweige und Äste angehäuft, dass diese zu Kurzschlüssen und somit zu Schutzabschaltungen führten.
Die Verantwortlichen der ovag Netz GmbH als Netzbetreiber und Fach- und Führungsverantwortliche des Brand- und Katastrophenschutzes des Wetteraukreises haben nun nach Klärung aller Sachverhalte die bestehenden guten Kontakte genutzt, um die Vorgänge am Ostersonntag gemeinsam konstruktiv aufzuarbeiten.
Die Verantwortlichen der ovag Netz GmbH berichteten zunächst über die mit der Avacon geführten Gespräche, in denen die Auswirkungen für die Region Oberhessen veranschaulicht worden seien und um in solchen Ausnahmesituationen perspektivisch noch besser kommunizieren zu können. Die Verantwortlichen des Wetteraukreises berichteten ihrerseits über die unmittelbare organisatorische Lage in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in einer solchen besonderen Situation.
Jürgen Nickel, Fachdienstleiter Gesundheit und Gefahrenabwehr beim Wetteraukreis, beschrieb die bewährte und enge Abstimmung zwischen den Verantwortlichkeiten von ovag Netz GmbH und Wetteraukreis als besonders konstruktiv. Diese habe zu einem klaren Lagebild geführt. Dies sei ganz im Sinne des gelebten Mottos In Krisen Köpfe kennen
, stimmte Thomas Seipp, Abteilungsleiter Bau und Betrieb und Krisenstabsleiter der ovag Netz GmbH, zu. Diese Vertrautheit und das gegenseitige Kennen erleichtern die Arbeit in besonderen Situationen wie diesen.
Einigkeit bestand aber auch in den Herausforderungen, die sich im Verlauf der Störungsbewältigung gezeigt haben. Insbesondere das großflächige sofortige Versagen des Mobilfunknetzes und der Ausfall des Internets im Falle eines Stromausfalls erschwerten zunehmend die Kommunikation. Prof. Dr. Reinhold Merbs, Leiter des Fachbereichs Gesundheit und Bevölkerungsschutz beim Wetteraukreis, erinnerte zudem an die leider wieder abnehmende Sensibilität der Bevölkerung in Bezug auf Eigenvorsorge bei Stromausfällen und anderen Ausnahmesituationen, wie beispielsweise Hochwassern.
Für die Organisation des gemeinsamen Treffens dankten die beiden Delegationen Holger Strebert, Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der ovag Netz GmbH, und selbst ehrenamtlich seit vielen Jahren im Katastrophenschutz engagiert, der zugleich auch als kommunikatives Bindeglied
während des Stromausfalls im Einsatz war.
